Tag 5 Mi 04.07.2007 58 km Liebliches Victoria
Ruckle Provincial Park (Salt Spring Island) - Victoria

Strahlender Sonnenschein weckte mich. Ich schnappte mir meine Kamera und zog los. Vollkommen alleine wanderte ich entlang der Küste. Malerische Buchten und herrliche Ruhe waren der Lohn für den frühen Start. Im Dickicht überraschte ich einen Waschbären. Der erste Bär, den ich in Kanada entdeckte. Gerne wäre ich länger gelaufen, aber laut Plan wollte ich gestern schon auf Vancouver Island sein. Daher ging ich machte ich nach einer Stunde kehrt.

Das Zelt packte ich lustlos zusammen, frühstückte ein wenig und brach auf. Die ersten Kilometer waren eine Qual, aber nach wenigen Kilometern erreichte ich die Fährstation, und sah, wie die Fähre gerade ablegte. Ich hatte einfach zulange herumgetrödelt. In zwei Stunden fährt die Nächste. Das Warten hatte zwei gute Aspekte. Erstens gab es ein richtiges Frühstück und zweitens kam die Motivation zurück. Nach kurzer Überfahrt errichte ich Swartz Bay auf Vancouver Island.

Entlang der Parallel-Straße zum Patrica Bay Highway ging es weiter zu Butchart Gardens. Victoria ist regelrecht berühmt für seine Gärten und da wollte ich mir den Bedeutendsten ansehen. Wieder investierte ich ein Vermögen für das Eintrittsticket. Aber schon die ersten Meter beeindruckten mich. Was für eine Blumenpracht. Mit dem Plan in der Hand folgte ich dem Rundgang. Der versunkene Garten ist phantastisch. Ein wunderbar, stilvoll angelegter Garten mit Teichen, Springbrunnen und selbstverständlich prachtvollen Blüten. Der älteste Teil, der „National Historic Site of Canada“, lohnt wirklich den Besuch. Und unerwartet sah ich heute noch einen Bären – aus Holz mit Moos überwuchert. Soviel Glück, hätte ich mal am Grouse Mountain gebraucht. Ich folgte dem Rundgang zu den Totempfählen und setzte den Spaziergang durch die Themengärten, wie den Rosen, japanischen und italienischen Garten fort. Bevor es weiterging gönnte ich mir ein überteuertes Mittagessen, denn man muss die Gelegenheiten nutzen, die sich einen bieten.

Nach einem kurzen Anstieg führte mich die Straße doch zum Patricia Highway. Aus dem regen Verkehr wurde Stau und mit den Packtaschen misslang es mir mich zügig durch die Autos zu schlängeln. Daher bog ich viel früher als geplant ab und fuhr anhand der Himmelrichtung ins Zentrum von Victoria. Die 350.000 Einwohner zählende Hauptstadt von British Columbia ist ziemlich ausgedehnt. Irgendwann erreichte ich eine Straße, die in meinen Karten verzeichnet war. Erster Anlaufpunkt war die Touristen Information. Zwei Dinge brauchte ich dort. Erstens Adressen von Whale Watching Anbietern und viel wichtiger Informationen über den Transcanada-Trail. Das mit den Anbietern war kein Problem, das mit dem Transcanada-Trail ein unlösbares. Erst der dritte Mitarbeiter hatte schon einmal von dem Weg, der durch ganz Kanada für Wanderer, Radfahrer und Reiter angelegt ist, gehört und verwies mich auf das Internet. Diese Informationen hatte ich mir schon im Vorfeld heraus gesucht.

Im bevorzugten Backpacker war noch ein letztes Einzelzimmer frei. Ungesehen buchte ich es. Es hatte nur einen Nachteil: es gab kein Fenster. Die eine Nacht werde ich es überleben. Für den späten Nachmittag war Sightseeing angesagt. Die Route wurde durch die Whale Watching Anbieter festgelegt. Zuerst ging es nach Chinatown. Nett, wieder gab es das obligatorische Stadttor, zweisprachige Straßenschilder und Gebäude mit chinesischen Schriftzeichen zu sehen. Anschließend fand ich den passenden Anbieter, der mit einem richtigen Boot anstatt auf Zodiak Schlauchbooten aufs Meer fuhr, für die morgige Ausfahrt und buchte das Ticket. In aller Ruhe setzte ich die Besichtigung fort. Zuerst ging es durch die Altstadt, wo ich durch die Gassen mit kolonialen Gebäuden schlenderte und anschließend zum Hafen. Herausragend ist dort das Empress Hotel. Ein prachtvoller Bau, der für Reisende mit der Transcanada-Eisenbahn gebaut wurde. Diese wurde aber nur bis Vancouver fertig gestellt. Auch der Hafen,mit den Segelyachten ist recht hübsch anzusehen und davor thront das imposante, viktorianische Parlamentsgebäude. Die Gegend ist wirklich sehr sehenswert und die sehr schöne Stadt hat wirklich Flair.

Jetzt begab ich mich auf die Suche nach einem sehr guten Restaurant, den ich wollte noch einmal richtig gut essen, denn bis Calgary wird es kaum weitere Gelegenheiten dazu geben. Ich suchte mir das richtige Restaurant aus. Vorzüglich, die Jakobsmuscheln im Speckmantel muss ich unbedingt mal zu Hause machen.

Als die Dunkelheit hereingebrochen war ging ich zum beleuchteten Parlamentsgebäude, um ein paar Bilder zu machen. Da schleppe für solche Situationen extra ein Stativ durch die Landschaft und dann vergesse ich das heute im Hostel. Aber es gab eine Touristin, die mir ihr Stativ kurz auslieh.

Zum Abschluss des Tages ging ich an die Bar. Das war eine richtige Spelunke. Das Publikum war irgendwie auch komisch und nach ein paar Bier ging ich zu Bett und hoffte rechtzeitig aufzuwachen. Normalerweise wache ich bei Tageslicht auf. Das wird halt schwierig, wenn der Raum kein Fenster hat.

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